Grabstätte Louise Hohberger



Foto: Untere Denkmalschutzbehörde Stadt Plauen


Kurzbeschreibung des Grabmals:


Bei diesem kleinen Grabstein wurde Sandstein verwendet, Weinlaubmotive umranken eine geätzte Glasplatte. Beim Verfahren zur Ätzung von Glasplatten werden zunächst Schablonen für Buchstaben, Zahlen und Motive angefertigt und auf schwarzen Glasplatten befestigt. Die umliegenden Flächen werden dann im Sandstrahlver-fahren herausgeätzt. Durch das Aufrauhen erscheint die graue, helle Färbung. Führend in der Herstellung und Lieferant von Schwarzglas war Tschechien. Durch die Verwendung von geätzten Glasplatten konnten die Ko-sten für den Grabstein verringert werden.
Werk der bildenden Kunst und des Kunsthandwerkes


Sterbefallanzeige für Louise K. Hohberger durch ihren Mann Johann Friedrich Hohberger
Bildquelle: Stadtarchiv Plauen


Personengeschichtliche Bedeutung:


Louise Katharina Hohberger, geb. Weck stammte aus Schneidhain bei Königstein in Hessen. Sie war in erster Ehe verheiratet mit dem Schuhmacher Franz Robert Gentzsch. Beide wohnten in der Wettinstraße 8, in der Louise Katharina Gentzsch lt. Adressbuch von 1894/ 1895 einen Handel mit Obst, Gemüse, Kartoffeln und Milch betrieb. F. Robert Gentzsch starb am 22.06.1894 im Alter von nur 40 Jahren. Louise Katharina Gentzsch war damals 34 Jahre alt. Franz Robert Gentzsch war der Bruder von Franz und Julius Gentzsch (Denkmale Nr. 16 und 17). Sein Sterbefall wurde von Baumeister Franz Gentzsch angezeigt. 1897 heiratete Louise Katharina verw. Gentzsch Johann Friedrich Hohberger, dessen Berufsbezeichnung im Adressbuch mit „Milchhändler und Geschirrführer“ angegeben wird, und zog mit ihm in die Wettinstraße 64. Ab 1902/1903 befand sich ihre Eßwaren- und Milchhandlung in der Rähnisstraße 132. Sie starb am 22.03.1922 im Alter von 64 Jahren.

Die Rähnisstraße - damals und heute
Ein großer Teil der Rähnisstraße – u. a. auch das Gebäude von L. Hohberger, Nr. 132 – wurde während der Bombenangriffe auf Plauen im April 1945 komplett zerstört. Das Gebiet um den Oberen Bahnhof wurde danach neu angelegt. Heute befindet sich an der Stelle, an der einmal die Milchhandlung von L. K. Hohberger war, die Erich-Knauf-Straße. Die Rähnisstraße endet bereits bei der Pauluskirche, mit Hausnummer 72.


Grundriss und Ansicht des Wohn- und Geschäftshauses Rähnisstraße 132
(Bildquelle: Stadtarchiv Plauen)
Stadtplanausschnitt von 1913

(Bildquelle: Vermessung Stadt Plauen)
Stadtplanausschnitt von 1945, zerstörte
Gebäude schwarz markiert


Bildquelle: Vermessung Stadt Plauen

 

Stadtplanausschnitt von 2010
Bildquelle: Touristeninformation Stadt Plauen