Gedenkstein August Ferdinand Mohr

Foto: Friedhof I, 2023

Kurzbeschreibung des Gedenksteins:

Naturfindling aus hellem Granit; Vorkommen: Granitbecken Bergen/Trieb

Personengeschichtliche Bedeutung:

August Ferdinand Mohr erblickte am 31. Mai 1834 in Plauen als erster Sohn des Kürschners
Johann August Mohr und der Mutter Caroline Wilhelmine, geborene Sommer, das Licht der Welt.
Nach dem Besuch von Bürgerschule, Progymnasium und Gewerbeschule in Plauen fuhr Ferdinand Mohr ab seinem 16. Lebensjahr zur See, gesundheitliche Probleme zwangen ihn
ab 1860 in Plauen wieder ansässig zu werden. Über viele Jahre arbeitete er als Fabrikaufseher im Unternehmen "F. L. Böhler & Sohn". Als ihm dort 1866 die Leitung der neu gegründeten Maschinenstickabteilung übertragen wurde, schickte man F. Mohr einige Wochen zum Kennenlernen des Umgangs mit Stickmaschinen in die Schweiz. Ab 1888 gründete er eine eigene Stickerei und leitete dieses Geschäft bis 1912.
Bei Wanderungen im Vogtland erkennt er den Schlackenwall auf dem Eisenberg bei Jocketa.
Mauerreste auf dem Dobenaufelsen in Plauen identifiziert er als ehemalige Burg. Seine Entdeckungen und Vermutungen wurden später durch Grabungen bestätigt.

Er verfasste Bücher wie "Plauen in der guten alten Zeit" und "Alt Plauen, Erinnerungen aus den Jahren 1840 bis 1850". Bis ins hohe Alter geistig sehr rege schreibt er Artikel für den "Vogtländischen Anzeiger und Tageblatt". Seine Aufzeichnungen dienen heute der historischen Aufarbeitung.

Ferdinand Mohr starb am 7.12.1929 in seiner Heimatstadt im hohen Alter von 95 Jahren und wurde auf dem Friedhof II beerdigt. Seine Grabstätte existiert nicht mehr.

Ihm zu Ehren haben die Mitglieder des Vereins der Freunde Plauens e. V. mit Unterstützung der Bürgerstiftung Plauen am 02. Juni 2017 diesen Gedenkstein gestiftet. Man möchte damit das Schaffen von Ferdinand Mohr würdigen und auch an seine Verdienste als Heimatforscher erinnern.


Plauen, den 23.02.2017
Text von Annaliese Saupe, Ergänzungen von Gert Müller, Dr. Heino Strobel