Grabstätte der Familie Konstantin Wiede 

In der Wandgrabstätte im Abteil F, deren Nutzungsrecht am 30.12.1880 erworben wurde, ruhen nachfolgend aufgeführte Familienmitglieder. Leider wurden die Grabtafeln nach Ablauf der Ruhezeit im Jahr 2001 entfernt. Die Grabstätte wurde am 02.11.2005 unter Denkmalschutz gestellt.

Personengeschichtliche Bedeutung:

Konstantin Wiede (geb. 13.07.1825 in Erdmannsdorf bei Chemnitz, gest. 12.10.1908) war einer der bekanntesten Industriellen und Mitbegründer der im Jahre 1847 errichteten Firma Facilides & Wiede (Streichgarn- und Vigogne-Spinnerei). Er bewohnte die Villa in der Hammerstraße 30. In einem Nachruf des VAT wird außerdem folgendes über Konstantin Wiede geschrieben:

„... Die Fabrik von Facilides & Wiede war diejenige, die die erste Dampfmaschinen-Anlage in Plauen aufzuweisen hatte. Allen Bestrebungen, die auf eine Förderung der Industrie und des Handels abzielten, hat Herr Wiede jederzeit Unterstützung angedeihen lassen, und er ist auf verschiedenen Gebieten in diesem Sinne tätig gewesen. So war er lange Jahre Vizepräsident der Handelskammer; dem Vorstand des Handelsschulvereins hat er wohl 40 Jahre lang angehört und der Fortentwicklung der Handelsschule seinen Dienst gewidmet. So war er in der Zeit von 1865 bis 1874 mit kurzen Unterbrechungen Mitglied des Stadtverordneten-Kollegiums. Der Dahingeschiedene war auch ein Freund aller der Körper- und Leibespflege dienenden Tätigkeiten, wie des Turnens, Schwimmens usw. Dem Schwimmsport huldigte er selbst noch im hohen Alter.“

Quelle: VAT Nr. 240 v. 14.10.1908, Zweites Blatt

Mathilde Julia Wiede, geb. Strauß, starb am  08.12.1900. 

Im Alter von 46 Jahren starb am 15.02.1904 Max Conrad Wiede, ein Sohn von Konstantin.

Quelle: VAT Nr. 39 v. 17.02.1904, Seite 8

Robert Alfred Wiede (verstorben am 04.02.1933)

Robert Alfred starb im Alter von 81 Jahren und war ein Sohn von Konstantin bzw. Bruder von Max Conrad Wiede und Fedor Wiede. Er wohnte am Hradschin 10.

Auszüge aus dem Nachruf im VAT :

„Wenige Monate nach Vollendung seines achten Lebensjahrzehnts verschied ... der hiesige frühere Kaufmann Robert Wiede, eine in weiten Kreisen der Stadt bekannte Persönlichkeit. Geboren wurde der Entschlafene als ältester Sohn des vor etwa 25 Jahren dahingeschiedenen Textilindustriellen Constantin Wiede. Inhaber der Streichgarn- und Vigogne-Spinnerei A. Facilides u. Wiede, später Wiede u. Ko. in Plauen und Thoßfell. Nach beendeter Schul- und Lehrzeit war der Entschlafene im In- und Ausland für die väterliche Fabrik tätig, deren Mitinhaber er später wurde und deren Liquidation er schließlich durchführte.“ ... „Im Handelsschulverein hat er lange Jahre dem Vorstand angehört.“

Quellen: VAT Nr. 32 v. 07.02.1933, Seite 12,

VAT Nr. 32 v. 07.02.1933, zweites Blatt

Fedor Albrecht Wiede (verstorben am 23.07.1943))

Fedor Wiede heiratete Klara, geb. Tröger. Ihr Vater war Hermann Tröger (1849–1931), der jüngste von drei Söhnen des hochangesehenen Lederfabrikanten Karl Friedrich Tröger (24.02.1818–31.12.1899). Aus der Ehe von Fedor und Klara stammen die Kinder Helene, Elisabeth, Elfriede und Gertraud. Sie lebten in der Mosenstraße 17.

Quelle: VAT v. 24./25.Juli 1943

Klara Anna Wiede, geb. Tröger (verstorben am 18.01.1954)

Klara starb fast 80-jährig.

Quelle: Freie Presse  v. 19.01.1954

Helene Klara Thomas, geb. Wiede (verstorben am 27.08.1948)

Helene starb im vollendeten 55. Lebensjahr und war verheiratet mit Georg Albert Thomas, Pastor prim. der Hauptkirche St. Johannis.

Quelle: Freie Presse v. 31.Aug. 1948, S. 4

Georg Albert Thomas (03.04.1883–25.07.1954) verstarb in Moskau und wurde lt. Sterbebuch am 04.08.1954 beigesetzt.

Quelle: FP v. Sonnabend,  31.07.1954

Elisabeth Wiede verstarb lt. Sterbebuch am 23.03.1981

(C )Brigitte Kunze

Plauen 2006