Grabstätte von Dr. jur. Ulrich Otto 

Foto: Brigitte Kunze, 2020

Kurzbeschreibung der Grabstätte:

Grabmal aus drei massiven Granitquadern

 

Personengeschichtliche Bedeutung:

Ulrich Otto wurde am 29. November 1868 in Plauen geboren.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Tübingen, Kiel und Leipzig promovierte er 1893. Assessorenjahre führten ihn nach Klingenthal, Plauen und Annaberg.1902 wurde er als Amtsrichter nach Plauen versetzt und ab 1927 Amtsgerichtsdirektor.

Sein besonderes Interesse galt der vogtländischen Geschichte und Altertumskunde. Seine reichhaltige Sammlung von Erzeugnissen vogtländischer Zinngießer wurde mehrfach im Museum gezeigt. Auch mit der Geschichte des vogtländischen Münzwesens hat er sich beschäftigt. Wissenschaftlich wertvoll war die von ihm vorgenommene Katalogisierung der sich im Besitz des Museums befindenden Brakteaten. Als 1910 die verschlackten Wälle auf dem Eisenberg bei Pöhl als Reste einer bronzezeitlichen Siedlung erkannt wurden, leitete er die weiteren Grabungsarbeiten.

Mit besonderer Intensität beteiligte er sich an der Einrichtung und der Ausgestaltung der Museumsgesellschaft, des späteren Vogtländischen Kreismuseums. Ab 1911 war er 2. Vorsitzender des Altertumsvereins, in dessen „Jahrbüchern“ manche seiner Arbeiten veröffentlich wurden, u. a. „Vogtländische Bierkannen, Bierkrüge und Bierseidel aus Zinn“ oder „Die Willkommen-und Schleifkannen der vogtländischen Innungen“.

Er war im Vorstand des Plauener Zweiges des Gustav-Adolf-Vereins und des Kirchenvorstandes der St. Markus-Gemeinde. Das Germanische Museum Nürnberg ernannte ihn zum Pfleger für das Sächsische Vogtland.

Im Jahr 1908 wurde er zum Stadtverordneten gewählt und gehörte bis 1931 dem Stadtverordnetenkollegium an, zeitweise war er dessen Vorsteher.

Ulrich Otto starb am 18. August 1931 in Plauen. Eine Straße wurde nach ihm benannt.

Textquelle und Foto entnommen "Berühmte Vogtländer", Band I, Seite 68, Autor Prof. Dr. Werner Heyne, Plauen

(C) Brigitte Kunze

Plauen 2020