Denkmal Davidstern

Foto: Friedhof I, 2020

Der Gedenkstein für die Plauener Bürger mosaischen Glaubens wurde am Spätnachmittag des 10. November 1988 auf Friedhof I durch Superintendent Küttler in Anwesenheit 30 weiterer Personen der Öffentlichkeit übergeben. Das Denkmal steht auf der Grundfläche der durch Bomben in den letzten Kriegsmonaten des Zweiten Weltkriegs zerstörten Kapelle, deren Sockelsteine den heute inselartigen Standort der Anlage markiert.

Das hochaufragende lateinische Kreuz aus Holz befindet sich über dem ehemaligen Eingangsbereich, es steht als Mahnzeichen für die Plauener Bombenopfer. Der Standort des o.g. Gedenksteins wurde im Bereich der ehemaligen Apsis festgelegt. Beides symbolisiert in 2. Mose 20,2*, das gemeinsame Credo von Juden und Christen, das im linken oberen Teil eingemeißelt wurde. Im Steinblock am rechten unteren Teil des Denkmals weisen Zahlen und Schrift auf den 50. Jahrestag, den Beginn der Progrome, der sog. Reichskristallnacht, im damaligen Deutschen Reich, hin. Dieser Jahrestag wurde in der ehemaligen DDR vor allem außenpolitisch hervorgehoben. Die Evangelische Kirche gedachte der Progrome in des Holocaust in schlichter Art.
So war es Sup. Küttler, der den Holzgestalter Jörg Beier aus Schwarzenberg/Erz. beauftragte, Entwürfe für dieses Denkmal zu schaffen. Jörg Beiers Idee war, einen großen hölzernen Davidstern in eine Ziegelwand einzufügen. Diese Idee scheiterte, da es damals keine Hartbrandziegel ohne planwirtschaftliche Zuordnung kurzfristig gab.

Der Vorschlag von Dr. Magerkord, in Absprache mit Jörg Beier und Sup. Küttler, das auf dem Friedhof I vorhandene Abbruchmaterial einstiger Grabanlagen zu verwenden, brachte die Lösung.

Dr. Rolf Magerkord, Plauen, 27.09.2006

*Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe.